Wird der ESC von Aserbaidschan für Propaganda missbraucht?

Die Überraschung war groß, als klar war, dass den ESC gewonnen hat. Mir ihrem eingängigen Song „Running Scares“ begeisterte das Duo Ell und Nikki Millionen Zuschauer und schaffte es dadurch allen Vorhersagen zum Trotze auf den ersten Platz.

Bereits bei den letzten ESC´s bewegte sich Aserbaidschan immer auf den vorderen Plätzen und konnte 2011 endlich den lang erträumten Sieg erringen. Zum ersten Mal war der Blick auf Aserbaidschan gerichtet. Viele fragten sich, wo dieses Land überhaupt liegt. Nach anfänglichen Unsicherheiten wurde aber schnell publik, dass in Aserbaidschan eine menschenverachtende Politik vorherrscht. So werden dort Oppositionelle und kritische Reporter verfolgt, was bereits viel über die Zustände in diesem Land aussagt.

Jetzt wurde auch noch öffentlich, dass , die Frau des Präsidenten in Aserbaidschan, sich persönlich um die Organisation des ESC 2012 in ihrem Land kümmert. Sie hat komplett freie Hand bei der Gestaltung und muss sich auch in Bezug auf die Kosten keine Gedanken machen, da Aserbaidschan finanziell keine Probleme hat. So hat verkündet, dass sie für den ESC ein neues, beeindruckendes Gebäude bauen will, dass die Welt auf Aserbaidschan aufmerksam macht.

Es bleibt fraglich, ob es tatsächlich in Ordnung ist, solch ein Land den ESC präsentieren zu lassen und dadurch gleichzeitig der Propaganda für die dort vorherrschende Politik freie Hand zu lassen. Dies dürfte auch einer der Gründe gewesen sein, wieso sich nicht mehr für den ESC zur Verfügung stellt und auch nicht vor hat 2012 nach Aserbaidschan zu reisen.

Eines ist auf jeden Fall klar: Mehriban Aliyeva wird dafür sorgen, dass Aserbaidschan den Menschen in Erinnerung bleiben wird, aber ob tatsächlich dadurch Menschen angeregt werden, dieses Land, das von Unterdrückung dominiert wird, zu besuchen, ist mit Sicherheit noch lange nicht entschieden.

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